Geschichtlicher Rückblick Las Vegas (Teil 8) 
Dies war nicht die erste Sprengung eines Hotel-Casinos, aber wahrscheinlich eine der bedeutendsten überhaupt. Denn sie sollte ein neues Zeitalter in Las Vegas einläuten, die Ära der Familien- und Themenhotels. Zeitgleich mit der “Vernichtung” des Dunes wurde rund 2 Kilometer weiter nördlich die Eröffnung eines anderen Casinos gefeiert, das Treasure Island. Steve Wynn, ein sehr bedeutender Manager der Casinoszene von Las Vegas, der durch den Erwerb des Golden Nugget im Downtown sowie in Atlantic City groß geworden war, sollte in den kommenden Jahren noch einige weitere Superhotels bauen und Las Vegas eine ganz neue Etikette verpassen.
Anfang der 80er-Jahre gab es in Las Vegas rund 46.000 Hotelzimmer. Die jährliche Besucherzahl war bei 12 Millionen. Gerade mal 10 Jahre später hatten sich beide Zahlen fast verdoppelt. Fortan kamen ca. 21 Millionen Besucher jährlich, und es standen rund 94.000 Hotelzimmer bereit. Im Tourismusbereich überholte Las Vegas nun klassische Reiseziele wie Orlando oder Hawaii und im Bereich Conventions ließ es bisher führende Städte wie New York und Chicago hinter sich. Bis heute befindet sich Las Vegas unter den 25 meistbesuchtesten Städten der Welt.
Der Internationale Flughafen von Las Vegas hat 2 Hauptterminals, ein Terminal für internationalen Flüge und Charter und ein weiteres Terminal für alle anderen Flüge. Dieser Flughafen kennt keine Flugverbotszeiten, alle 100 Sekunden gibt es mindestens 1 Start oder 1 Landung. McCarran International Airport gilt als einer der grössten Flughäfen der USA und wird auch als Drehkreuz verwendet. Also landen hier auch Passagiere, die gar nicht nach Las Vegas kommen wollen, sondern direkt weiterfliegen. Wer im Terminal 1 ankommt, den erwarten bereits nach dem Aussteigen aus der Maschine reihenweise Slotmaschinen und Videopoker-Geräte. Auch beim Gepäck-Pick-Up stehen Reihen von Einarmigen Banditen, um den Touristen gleich entsprechend zu begrüssen.
Das neue Casinokonzept ging voll auf. Weg vom reinen Glücksspielgedanken, hin zum familienorientierten Vergnügungsort. Themenhotels, die den Besucher in eine Art Fantasiewelt versetzen sollten, in der es für jeden Geschmack etwas gab. Sei es ein Hotel im mittelalterlichen Stil (Excalibur), eines mit Piraten-Look (Treasure Island), etwas Italien (Monte Carlo, Venetian), Paris, New York, usw. Zwischenzeitlich ist dieser Trend jedoch wieder abgeflaut und viele Hotels haben ihre alleinige Ausrichtung auf Familien wieder aufgegeben. Vor 20 Jahren sah das aber noch ganz anders aus.
Dieser Erfolg spornte auch die Manager vom Circus Circus zu weiteren Projekten an. So wurde am 15. Oktober 1993, direkt neben dem Excalibur, The Luxor, ein Themenhotel im altägyptischen Stil eröffnet. Eine 30stöckige, schwarze Glaspyramide, mit damals 2.526 Zimmern und einem Anbau für zusätzliche Hotelzimmer. Um dem Leser eine Vorstellung über die Größe dieser Casinos zu geben, hier ein paar Eckdaten: die Spielfläche im Luxor beträgt 11.000 Quadratmeter. Sie umfasst rund 2.000 Spielautomaten und 87 Spieltische. Casinoeben und Zimmer sind durch insgesamt 16 schräg verlaufende Aufzüge, sogenannte “Inclinators” verbunden. Unterhalb des Casinolevels befand sich eine Art Nilimitation, auf der die Besucher mit Booten eine Rundfahrt machen konnten und in eine Traumwelt des alten Ägyptens versetzt wurden. Im 3. Stock, dem New York Time Square Level, war der Tummelplatz für die “Nachwuchs-Spieler”, also für die Kinder. Hier fand man allerlei Vergnügungsmöglichkeiten – vom Videospiel bis zum 3-D-Imax Theater. Und natürlich auch ein McDonalds Restaurant und sonstige Verpflegungsmöglichkeiten.
Mit der Fertigstellung vom Mandalay Bay Casino änderte sich der Name des Unternehmens dann auch von Circus Circus Enterprises auf Mandalay Bay Group. Mandalay Bay, das neue Flaggschiff des Unternehmens, war bei seiner Eröffnung eines der Tophotels von Las Vegas mit einem eigens angelegten Sandstrand für die Besucher. Die Hotellobby war geschmückt mit einem Aquarium, in welchem Baby-Haie herum schwammen. Anstatt dass man Salzwasser aus dem Pazifik hertransportiert hat, um den Meeresbewohnern einen adäquaten Lebensraum zu bieten, wurden Millionen Liter Süßwasser künstlich ein gesalzen, damit die Haifische optimale Lebensbedingungen vorfanden. Selbst die Palmen die den Außenbereich zierten wurden auf LKWs von Palmenplantagen aus Kalifornien importiert. Only in Las Vegas, where the city is the show.
Wie die Show weiterging, und was Steve Wynn noch alles für Überraschungen auf Lager hatte, darüber mehr in der Fortsetzung dieser Reihe.
„*Hier finden Sie eine Übersicht aller bisher erschienen Teile unseres Las Vegas Rückblicks.*“:https://www.isa-guide.de/isa-casinos/las-vegas/geschichte